Bürgerinfo - Stadt Schmalkalden
Die Stadtverwaltung betreibt derzeit einen Microsoft Windows Server 2016 RDP Terminalserver-Farm mit drei Session-Hosts und einem viertuellen Session Broker, der den gewachsenen Anforderungen nicht mehr entspricht und für die Nutzerzahl nicht mehr ausreichend ist. Der vorhandene Server soll durch ein Hyper-V Cluster abgelöst werden. Es wurde anfangs davon ausgegangen, dass das Gerät geleast wird. Vom Thüringer Rechnungshof wurde jedoch darauf hingewiesen, dass von der Verwaltung bei Anschaffungen zu prüfen ist, welches die wirtschaftlichste Variante (Kauf oder Leasing) ist. Im Ergebnis der Wirtschaftslichkeitsbetrachtung musste festgestellt werden, dass der wirtschaftliche Vorteil beim Leasing eines Servers nicht dargestellt werden kann, sodass jetzt der Server käuflich erworben werden muss. Der Erwerb des Gerätes ist haushalterisch über die Haushaltsstelle 0600.9350 abzuwickeln. Es wird von einen Kaufpreis von 89.000 € ausgegangen. Auf der Haushaltsstelle 0600.9350 stehen noch 39.000 € zur Verfügung. Der Restbetrag in Höhe von 50.000 € muss im Rahmen einer überplanmäßigen Ausgabe abgedeckt werden, um den Ankauf finanziell abzusichern. Ein entsprechender Deckungsvorschlag wird von der Verwaltung unterbreitet.
Herr Kaiser bemängelt die Beschlussvorlage. Er verweist auf die Einrichtung eines Rechenzentrums in Thüringen durch das Land und den Landkreis. Manche Kommunen verzichten bereits auf Server und lagern die Daten aus. Die Datenauslagerung hat auch bestimmte Vorteile. Außerdem wurde der Vergleich zwischen Kauf und Leasing des Gerätes nicht ausreichend dargestellt.
Für Herrn Liebaug stellt sich die Frage, inwieweit sich der Server in das künftige IT-Konzept der Stadt Schmalkalden vor dem Hintergrund der Nutzung des Thüringer Rechenzentrums eignet, da angedacht ist, dass sich der Landkreis in das Thüringer Rechenzentrum einmietet und den Kommunen einen Service anbietet. Er weist auch darauf hin, wenn die Daten ausgelagert werden, benötigt die Stadt noch einen Server vor Ort, der die Technik verbindet. Daher stellt sich die Frage, inwieweit diese Überlegungen bei der Klassifizierung des anzuschaffenden Servers berücksichtigt wurden.
Der Bürgermeister erläutert, dass der Stadt vor etwa einem Jahr in Bezug auf die Schaffung eines Rechenzentrums ein Konzept vorgelegt wurde. Dabei wurde von entsprechender Förderung und einem möglichen Vorsteuerabzug ausgegangen. Aufgrund einer Hochrechnung hätte die Stadt Schmalkalden als Kommune trotzdem an den Landkreis noch eine jährliche Umlage in Höhe von über 200.000 € für die nächsten 5 Jahre zu zahlen. Trotzdem braucht die Verwaltung noch vor Ort IT-Leistungen (und mindestens einen Mitarbeiter). Zu diesem Zeitpunkt wurde im Haus sehr intensiv über die zentrale Lösung diskutiert. Im Ergebnis hat das dazu geführt, dass sich die Stadt Schmalkalden zum damaligen Zeitpunkt nicht beteiligen wollte, wie viele andere Kommunen aus dem Landkreis Schmalkalden-Meiningen auch. Aus Sicht des Bürgermeisters ist diese Lösung für kleinere Kommunen sinnvoll.
Der Bürgermeister führt aus, dass derzeit zwei Mitarbeiter in der Stadtverwaltung im IT-Bereich tätig sind und eine gewisse Stabilisierung im System geschaffen haben. Außerdem kann Einfluss auf die Ausgaben genommen werden, die immer noch weit unter der jährlichen Umlage liegen. Es wird auch darauf hingewiesen, dass der Server über einen Zeitraum von 5 Jahren hinausgehend noch verwendbar für die Stadtverwaltung ist, wenn sich zwischenzeitlich für die Datenauslagerung entschieden würde.
Herrn Kaiser überzeugt diese Darstellung nicht. Es sollte unter den neuen Rahmenbedingungen die Sachlage nochmals geprüft werden. Er verweist auf einen Presseartikel. Herr Kaiser möchte eine andere Entscheidungs- und Wissensbasis zur Thematik haben. Auf Nachfrage von Herrn Abicht weist der Bürgermeister darauf hin, dass die Leasingsverträge auslaufen und wie anfangs erwähnt, eine höhere Rechenleistung benötigt wird. Deshalb muss jetzt agiert werden. Die Leasingverträge werden abgelöst. Die Geräte dienen dann weiterhin mit zur Sicherung.
Herr Abicht stimmt der Vorgehensweise zu, da die Verwaltung funktionieren muss.
Herr Liebaug gibt zu bedenken, dass die vorhandene Serverinfrastruktur 5 Jahre alt ist. Seit etwa diesem Zeitpunkt war angedacht, für den Stadtrat ein Dokumentenmanagment, ein funktionierendes Ratsinfosystem sowie weitere Software für den Steuerbereich anzuschaffen. Darüber hinaus ist die Datensicherheit zu optimieren. All das muss letztendlich leistungsmäßig abgesichert werden. Es ist auch bekannt, dass die Anschaffung kostenintensiv ist. Für ihn ist die entscheidende Frage bei der Bewertung, welche Leistungsreserven bei dem neuen Server vorhanden sind.
Diese Frage kann der Bürgermeister heute nicht beantworten. Künftig sollte sich die Stadt entweder dem Landesrechenzentrum anschließen oder eine Zusammenarbeit mit der Hochschule Schmalkalden favorisieren.
Herr Dr. Svoboda gibt zu bedenken, dass die Technik nach fünf Jahren wieder veraltet ist und die Zeit noch benötigt wird, um das Landesrechenzentrum aufzubauen. Deshalb ist es aus seiner Sicht sinnvoll, den Server jetzt anzuschaffen.
In diesem Zusammenhang wird von Herrn Liebaug darum gebeten, dass in einer der nächsten HFA-Sitzungen Herr Schmidt das IT-Konzept vorstellt.
Nach der umfangreichen Diskussion wird folgender Beschluss gefasst:
Beschluss-Nr. 035/20H Der Haupt- und Finanzausschuss beschließt:
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