Bürgerinfo - Stadt Schmalkalden
Die Bundesrepublik Deutschland beabsichtigt gemeinsam mit den Bundesländern Thüringen und Sachsen-Anhalt die Gründung der Kulturstiftung Mitteldeutschland Schlösser und Gärten. In diese Stiftung sollen die bedeutendsten Bau- und Kulturdenkmäler in diesen Bundesländern überführt werden, für die von Bund und Land jeweils 100 Mio. € für 8 Jahre für die bauliche Ertüchtigung der Objekte zur Verfügung gestellt werden. Außerdem wurde bekannt, dass die Betreibungskosten von dieser Stiftung übernommen werden. Die Auswahl der Objekte, die in diese Stiftung überführt werden sollen, treffen die Bundesländer selbst. Es ist jedoch festzustellen, dass im Vorfeld Schloss Wilhelmsburg offensichtlich in keiner Weise in eine engere Auswahl für die Aufnahme in diese Stiftung einbezogen wurde. Die Thüringer Staatskanzlei bezieht sich bei der Objektauswahl auf ein sogenanntes Blaubuch aus den 90iger Jahren, das jedoch nur aus Thüringen das Lindenau-Museum in Altenburg und Schloss Friedenstein beinhaltet.
Schloss Wilhelmsburg ist Wahrzeichen der Stadt Schmalkalden, das es zu bewahren und zu erhalten gilt. Mit der Gründung der Kulturstiftung Mitteldeutschland Schlösser und Gärten besteht die einmalige Chance, den Erhalt und den Betrieb dieser Perle der Renaissance Baukunst langfristig mit Hilfe des Bundes und des Freistaates Thüringen zu sichern und neue Chancen in der Vermarktung zu erschließen. Aufgrund der kulturhistorischen Bedeutung von Schloss Wilhelmsburg sollte alles versucht werden, um zu erreichen, dass das Schloss in die Stiftung aufgenommen wird. Der Fraktionsvorsitzende bittet daher um Unterstützung des Antrages von den anderen Fraktionen.
Der Bürgermeister kann das Anliegen verstehen. Er merkt jedoch an, dass der Beschluss schon ein wenig auf das Ergebnis zugeschnitten ist. Deshalb äußert er die Bitte, den Beschlussvorschlag insoweit zu ändern, dass der Bürgermeister beauftragt wird, in Abstimmung mit Herrn Dr. Lehmann das bestmöglichste Ergebnis für das Schloss Wilhelmsburg und das Museum zu erzielen.
Der Bürgermeister informiert über einen Gesprächstermin mit Herrn Prof. Dr. Hoff im August.
Herr Liebaug beantragt gemäß der Geschäftsordnung Rederecht für Herrn Dr. Lehmann, um ihn Gelegenheit zu geben, entsprechende Erläuterungen zum Sachverhalt zu machen. Dem Antrag wird einstimmig mit 19 Ja Stimmen zugestimmt und anschließend Herrn Dr. Lehmann das Wort erteilt.
Herr Dr. Lehmann ist sehr enttäuscht, dass erst eine Fraktion des Stadtrates den Bürgermeister auffordern muss, sich dafür einzusetzen, um zu erreichen, dass das Schloss Wilhelmsburg, das zur Stadt Schmalkalden gehört, in diese neu zu gründende Stiftung aufgenommen wird. Die geführten Diskussionen über eine Ausstellung „100 Jahre Thüringen“ und der Ausstellung der Sodann-Bibliothek zeigen ihn, welche Prioritäten in der Stadt gesetzt werden. Er macht nochmals auf die einmalige Chance aufmerksam, die Schloss Wilhelmsburg mit der Aufnahme in die Stiftung erhalten könnte. Derzeit verwaltet die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten 31 Objekte, zu der auch das Schloss gehört, für die jährlich zwischen 6 – 7 Mio. € für die Unterhaltung zur Verfügung gestellt werden. In die neue Stiftung sollen nur 9 Objekte aufgenommen werden, für die in 8 Jahren 200 Mio. € zur Verfügung stehen und außerdem noch die Betriebskosten übernommen werden. Deshalb sollte es von der Stadt nicht versäumt werden, Aktivitäten diesbezüglich zu unternehmen. Außerdem kritisiert Herr Dr. Lehmann, dass die Stadt zu wenig für das Schloss Wilhelmsburg wirbt. So hätte z. B. auch den amerikanischen Gästen einmal das Schloss gezeigt werden können.
Der Bürgermeister macht aber darauf aufmerksam, dass für dieses Vorhaben auch eine Zusammenarbeit mit Herrn Dr. Lehmann erforderlich ist und insbesondere eine Kommunikation.
Beschluss-Nr. 060/19S Der Stadtrat beschließt, dass der Bürgermeister der Stadt Schmalkalden beauftragt wird, Gespräche mit der Thüringer Staatskanzlei und dem für die Liegenschaftsauswahl zuständigen Gremien aufzunehmen, um die Aufnahme der Liegenschaft Schloss Wilhelmsburg als Perle der Renaissancebaukunst in die neu zu gründende Kulturstiftung Mitteldeutschland Schlösser und Gärten (KMSG) zu erreichen.
Über die Fortschritte und den Stand der Gespräche ist dem Stadtrat laufend zu berichten.
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